eSport-Hype – Wie sieht es mit MMOs aus?
Das weltweit größte eSports-Unternehmen, die ESL, gab in diesem Monat bekannt, dass in den ersten sieben Monaten dieses Jahres die Zuschauerzahl um 90 %, die geschauten Stunden um 190 % und die Video Views um mehr als 55 % gestiegen sind. eSports sind also richtig im Hype!
Trotzdem dominieren einzelne, klassische PVP-orientierte Spiele, wie z. B. Shooter oder MOBA-Games die Szene. Wo aber sind die MMOs?
eSports heute
Der elektronische Sport (eSport) hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype ausgelöst. Wo im letzten Jahr noch knapp 395 Millionen Menschen die Turniere verfolgt haben, sollen es im Jahr 2022 bereits mehr als 644 Millionen Zuschauer sein. Über 50 % mehr!
Aber nicht nur die Zuschauerzahlen steigen weiter an –die Preisgelder erreichen mittlerweile immense Summen. So stellt das diesjährige „The International“ (Dota 2) mit seinem Preisgeld von weit mehr als 27 Millionen Euro wieder mal einen neuen Rekord auf. Damit liegt das Turnier sogar vor weltweit berühmten Sportveranstaltungen, wie z. B. Wimbledon oder dem UEFA Champions League Finale.
MMOs als eSport?
Momentan dominieren immer noch Shooter wie CS: Global Offensive oder MOBA-Games wie League of Legends die eSport-Szene. Dabei vergessen viele Menschen, dass auch MMOs durchaus eSports tauglich sind. Viele Spiele aus dem Genre bieten eine wettbewerbsorientierte Spielwelt und sind damit perfekt für die Szene geeignet. Was ist also das Problem?
Eines der größten Probleme von MMOs ist die Nische. Im eSports gibt es eine einfache Regel: Solange das Spiel intensiv und unterhaltsam ist, sodass es Zuschauern Spaß macht, wird das Spiel auch erfolgreich in der Szene. Wenn man sich die größten eSport-Titel anschaut, sieht man: es handelt sich hier um Spiele mit einfachen Konzepten, die man jedem Menschen schnell erklären kann. Bei einem Counterstrike Spiel weiß jeder, wann ein Moment intensiv ist – es entwickelt sich Spannung. Viele MMOs sind im Vergleich viel komplizierter und ziehen daher nur spezifische Fans an.
Ein weiteres Problem ist die Dynamik und das Konzept der Spiele. Das Tempo von MMOs ist ziemlich langsam. Darüber hinaus werden nicht alle MMOs mit einem Fokus auf PvP entwickelt. Viele Spiele konzentrieren sich eher auf das PvE System, die Welt und die Story um bei den Spielern zu Punkten. Und auch wenn ein Spiel einen starken PvP-Fokus entwickeln würde, ist das Grundprinzip von vielen MMOs problematisch. Denn im Gegensatz zu Spielen wie Counterstrike, entwickeln sich Charaktere hier immer weiter, neue Gegenstände und Skills werden freigeschalten usw. Das sorgt für ein Ungleichgewicht, denn die Fähigkeiten der einzelnen Spieler stehen nicht mehr im Vordergrund.
Die Zukunft von MMOs in der eSport-Szene
Das hört sich jetzt alles erstmal eher schlecht an. Aber es gibt Hoffnung! So scheinen neuere Spiele, wie z. B. World of Tanks, recht erfolgreich in der eSport-Branche Fuß zu fassen.
Für die Zukunft ist es wichtig, dass MMOs eine richtige Tauglichkeit für eSports entwickeln, ohne etwas an den eigenen Grundsätzen zu ändern. Hier könnten z. B. neue Modi (1v1) oder eine eSport-League helfen, in der die Kampfmechaniken und Charaktergestaltungen vereinfacht werden. So könnten MMOs ihren ganz eigenen Stil in die eSportBranche einbringen und die Szene revolutionieren.
Mehr Infos zur eSport-Szene könnt ihr in der Infografik hier finden:
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